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And the Oscar goes to… Alle Jahre wieder werden die besten Geschichten, Filmemacher und Schauspieler des Jahres gekürt. Ob das nun tatsächlich die besten Filme des Jahres sind, liegt natürlich im Auge des Betrachters. Ich schaue sie allerdings sehr gerne an. Hier möchte ich euch meine Favoriten der letzen Jahre vorstellen.
Übrigens möchte ich euch auch bei zukünftigen Blogposts, in denen ich euch Filme, Serien, Bücher und Co. empfehle, deutlich mit einem kleinen Regenbogen 🌈 kennzeichnen, wenn Personen und Charakter aus der LGBTQIA+ Community repräsentiert werden.
Call me by your Name (2017)
Genre: Drama, Romance
Sommer 1983 – irgendwo in Norditalien. Der 17-jährige Elio (Timothée Chalamet) verbringt die Sommerferien zusammen mit seinen Eltern auf dem traumhaften Sommeranwesen der Familie. Wie jedes Jahr lädt Elios Vater, Professor für Archäologie, einen Studenten dazu ein den Sommer mit der Familie zu verbringen. In diesem Jahr ist es der Amerikaner Oliver (Armie Hammer). Elio ist vom ersten Blick an fasziniert und verliebt sich schließlich in ihn.
Der Film zeigt die Entwicklung der Beziehung zwischen Elio und Oliver. Aus meiner Sicht ist Call me by your Name viel mehr als nur ein klassischer Liebesfilm. Es gibt keinen typischen Höhepunkt der Geschichte, vielmehr plätschert der Film vor sich hin. Das muss man natürlich mögen, da der Film dadurch einige Längen hat. Mir gefällt es allerdings unglaublich gut. Man taucht in die Welt der beiden ein, in die Schönheit des heißen Sommer Italiens. Der Film ist durch seine Farbgebung, die unglaublichen Schauplätzen, die Poesie und Kunst, die Kamerafahrt und nicht zuletzt durch die Musik ein absoluter Traum. Call me by your name war für vier Oscars nominiert und gewann schließlich das beste adaptierte Drehbuch.
Ich kann gar nicht genug betonen, wie sehr mich diese Geschichte fasziniert, gefesselt und berührt hat. Er hat sich zu einer meinen absoluten Lieblingsfilmen entwickelt. Außerdem muss ich gestehen, dass ich durch CMBYN eine kleine Obsession mit Timothée Chalamet entwickelt habe. Anschließend habe ich übrigens auch das gleichnamige Buch gelesen und es innerhalb weniger Tage verschlungen – und ich will nicht lügen: Bei den letzten 30 Seiten sind fast dauerhaft Tränen geflossen.
🌈
Little Women (2019)
Genre: Drama, Romance
Jo (Saoirse Ronan), Amy (Florence Pugh), Meg (Emma Watson) und Beth (Eliza Scanlen) sind vier Schwestern, die Mitte des 19. Jahrhunderts in den Vereinigten Staaten in ärmlichen Verhältnissen aufwachsen. Die herrschenden starren Geschlechterrollen machen es den jungen Frauen im Leben nicht immer einfach. Vor allem Jo hat zu kämpfen, während sie versucht sich als Schriftstellerin zu etablieren.
Little Women begleitet die vier Schwestern, die alle versuchen ihren Weg im Leben zu finden und zu gehen. Eine Coming-of-Age-Geschichte, die das wunderbare Verhältnis der Familie zeigt. Der Film wurde für sechs Oscars nominiert und gewann die Auszeichnung für das Beste Kostümdesign. Auch hier spielt übrigens wieder Timothée Chalamet mit…
Lady Bird (2017)
Genre: Comedy, Drama
Christine (Saoirse Ronan), die lieber Lady Bird genannt werden möchte, kommt laut eigener Aussage von der falschen Seite der Gleise. Bedeutet: ihre Familie lebt in einem eher ärmlichen Wohnviertel in Sacramento. Der Traum der rebellischen Highschool-Schülerin besteht darin, ihre Heimatstadt möglichst schnell zu verlassen und eine Universität zu besuchen. Aufgrund der angespannten finanziellen Lage der Familie gerät sie deshalb sehr oft mit ihrer Mutter (Laurie Metcalf) aneinander.
Ladybird erzählt von Christines letztem Jahr in der High School und dem angespannten Verhältnis zwischen Mutter und Tochter, das sich durch Ladybirds Rebellieren und der Dickköpfigkeit der Mutter nicht gerade verbessert. Der Film wurde für fünf Oscars nominiert.
Auch hier spielt übrigens Timothée Chalamet eine kleine Rolle. Vielleicht sollte ich diesen Blogpost nennen: Schaut euch Timothée Chalamet an – es müssen noch nicht mal seine Filme sein, einfach nur ihn.
🌈
Parasite (2019)
Genre: Comedy, Drama, Thriller
Die Familie Kim lebt am Existenzminimum in Seoul, Südkorea. Sie wohnen zu viert im winzigen Kellergeschoss eines Hauses, halten sich gerade so mit Gelegenheitsjobs über Wasser und schnorren das Internet des Nachbars. Ein Freund bietet schließlich dem Sohn Ki-woo (Choi Woo-shik) an, ihn während seiner Abwesenheit als Nachhilfelehrer für Englisch bei der wohlhabenden Familie Park zu vertreten.
Als er erfährt, dass die Familie eine Kunstlehrerin sucht, erkennt er die Gelegenheit und empfiehlt seine Schwester Ki-jung (Park So-dam) als Kunsttherapeutin, ohne jedoch zu erwähnen, dass sie seine Schwester ist. Genau wie zuvor Ki-woo fälscht Ki-jung ihre Abschlüsse und mogelt sich so in den neuen Job. Nach und nach schleußt sich die komplette Familie Kim in das Leben der wohlhabenden Familie Park, ohne dass diese deren familiären Verhältnisse kennt. Sie nutzen die Familie aus, verbringen heimlich Zeit in deren Haus und genießen dabei deren Wohlstand – wie Parasiten. Als jedoch die alte Haushälterin der Familie Kim auf die Schliche kommt, eskaliert die Situation.
Parasite ist ein sozialkritisches Meisterwerk mit gleichermaßen komödiantischen Elementen und (blutigen) Thrilleranteilen. Am Ende ist man unsicher, was man da eigentlich gesehen hat: Eine Komödie, ein Drama, eine Satire oder einen Thriller. Irgendwie alles zugleich. Die Gesellschaftssatire um die arme Familie, die sich Jobs bei einer reichen Familie erschleichen, gewann als erste fremdsprachige Produktion in der Geschichte der Oscarverleihung den Preis für den besten Film. Er wurde für sechs Oscars nominiert und gewann vier davon.
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Moonlight (2016)
Genre: Drama
Moonlight ist die Geschichte eines jungen Afroamerikaners namens Chiron, der ohne Freunde in einem sozialen Brennpunkt in Miami aufwächst. Seine Mutter wird cracksüchtig, seine Mitschüler terrorisieren ihn und so wird er zu einem introvertierten, stummen und verstörten Jungen, der Probleme hat sich im Alltag zurecht zu finden. Der Film ist in drei Teile unterteilt – jedes davon begleitet einen Lebensabschnitt von Chiron. Das erste Kapitel spielt in Chirons Kindheit und trägt den Namen Little – der Name, mit dem seine Mitschüler Chiron hänseln. Im zweiten Teil, Chiron, geht es um dessen Jugend, das letzte Kapitel trägt den namen Black.
Moonlight wird wahrscheinlich nicht jedem gefallen. Die Geschichte ist unglaublich langsam erzählt, auch hier gibt es keinen wirklichen Höhepunkt. Vielmehr geht es um Chirons Identitätssuche, der Versuch, herauszufinden, wer man ist bzw. sein will – immer mit der Erwartungshaltung der anderen im Hinterkopf. Der Film ist unglaublich atmosphärisch und visuell fantastisch. Diese Farben, die sich durch den Film ziehen, sind mir besonders in Erinnerung geblieben. Der Film wurde für acht Oscars nominiert und gewann schließlich drei davon, einschließlich Bester Film. Stimmungsvoll, langsam, aber trotzdem kraftvoll und mitreißend.
🌈
Green Book – Eine besondere Freundschaft (2018)
Genre: Biography, Comedy, Drama
Tony Vallelonga (Viggo Mortensen) braucht 1962 einen neuen Job, als der Club, in dem er als Türsteher arbeitet, wegen Renovierungen vorrübergehend schließt. Er bekommt eine Stelle bei dem afroamerikanischen Pianisten Don Shirley (Mahershala Ali) angeboten, der einen Chauffeur für eine Konzertreise durch die Südstaaten sucht. Auch wenn er zu Beginn an Bedenken hat für einen schwarzen Mann zu arbeiten, nimmt Tony schließlich die Stelle an. Auf der Reise begleitet sie das sogenannte Negro Motorist Green Book – einem Reiseführer für afroamerikanische Autofahrer (den es tatsächlich gegeben hat), der die wenigen Unterkünfte und Restaurants aufführt, die schwarze Kunden akzeptieren.
So gegensätzlich sich die beiden Männer auch sind – Tony aus der Arbeiterklasse und sehr einfach gestrickt, Don sehr gebildet und kultiviert – wächst während der zweimonatigen Tour eine Freundschaft heran. Gemeinsam erleben sie eine Zeit, die von Menschlichkeit, aber auch Gewalt und Rassentrennung geprägt ist.
Green Book schafft den Spagat zwischen ernster Gesellschaftskritik, berührenden Momenten und lockerer Comedy. Für sechs Oscars nominiert – drei davon gewonnen, unter anderem für den Besten Film.
🌈
Shape of Water – Das Flüstern des Wassers (2017)
Genre: Adventure, Drama, Fantasy
Die stumme Elisa (Sally Hawkins) lebt ein sehr einsames Leben. Bis auf ihren besten Freund Giles und ihrer Arbeitskollegin Zelda, hat sie keinen sozialen Kontakte. Sie arbeitet als Reinigungskraft in einem Hochsicherheitslabor der US-Regierung. Ihr Leben ändert sich schlagartig, als sie ein eingesperrtes Wesen, halb Mensch, halb Amphibie, findet, an dem Experimente durchgeführt werden. Elisa ist von dem Geschöpf fasziniert und sieht in ihm im Gegensatz zum Sicherheitschef Strickland (Michael Shannon) kein Monster. Während sie den Raum reinigt, baut sie zu dem Wassermann eine tiefe Verbundenheit auf.
Shape of Water ist ein modernes Märchen, das die Geschichte von zwei Außenseitern erzählt. Man darf keine unglaublich raffinierte Geschichte erwarten, denn das ist sie nicht. Trotzdem ist die Thematik um die Frage nach wahrer Menschlichkeit unglaublich schön und spannend erzählt. Shape of Water ist ein visuelles Meisterstück, das durch die Farben und Kameraeinstellungen eine unglaubliche Stimmung transportiert. Der Film wurde für dreizehn Oscars nominiert und gewann schließlich vier, darunter Bester Film.
Three Billboards Outside Ebbing, Missouri (2017)
Genre: Comedy, Crime, Drama
Es sind bereits Monate vergangen, ohne dass sich im Fall ihrer vergewaltigten und grausam ermordeten Tochter etwas getan hat. Mildred Hayes (Frances McDormand) ist traurig, frustriert und vor allem wütend: Sie mietet drei riesige Werbetafeln, auf den sie den Polizeichef William Willoughby (Woody Harrelson) direkt anspricht und ihm vorwirft nichts zu tun. In großen schwarzen Buchstaben auf rotem Grund sind dort nun am Straßenrand die Sätze „Raped While Dying“, „And Still No Arrests?“ und „How come, Chief Willoughby?“ zu lesen. Mit der Plakataktion will Mildred die Polizei zum Handeln zwingen.
In Three Billboards Outside Ebbing, Missouri führen Mildred und die örtliche Polizei einen Kleinkrieg. Es geht um Trauer, Wut, Schuld und Reue – überraschender Weise verpackt mit einem wunderbar trockenen und derben Humor.
Die hervorragende schauspielerische Leistung von Frances McDormand wurde mit dem Oscar für die Beste Hauptdarstellerin belohnt. Nominiert war der Film für sieben Oscars.
Spotlight (2015)
Genre: Biography, Crime, Drama
Die Tageszeitung The Boston Globe bekommt einen neuen Chefredakteur: Marty Baron. Dieser liest in einem kleinen Abschnitt der Zeitung von einem Missbrauchsfall eines katholischen Priesters. Außerdem wird darin der Vorwurf laut, Kardinal Bernard Law (Erzbischof und somit Oberhaupt der Kirchengemeinde in Boston) wisse von den sexuellen Missbräuchen und würde diese systematisch vertuschen. Daraufhin beauftragt Baron das hauseigenes Investigativ-Team Spotlight damit, tiefgehender zu recherchieren.
Spotlight beruht auf einer wahren Begebenheit. Er zeigt wie 2002 das vierköpfige Journalisten-Team um Michael Rezendes (Mark Ruffalo), Walter Robinson (Michael Keaton), Sacha Pfeiffer (Rachel McAdams) und Matt Carroll (Brian d’Arcy James) aufdeckt, wie Bischöfe und Kardinäle Kindesmissbrauch jahrzehntelang vertuscht hatten.
Als Folge einer Reihe von veröffentlichten Artikeln wurden insgesamt 249 Priester alleine in Boston angeklagt. Die Enthüllungen des Boston Globe sorgten weltweit für Aufsehen und erschütterten die katholische Kirche in ihren Grundfesten. Das „Spotlight“-Team erhielt 2003 den Pulitzer-Preis.
Es ist unglaublich interessant und spannend, die Vorgehensweise der Journalisten zu sehen und dabei mitzufiebern, wie sich die einzelnen Puzzleteilchen langsam zusammensetzen. Gleichzeitig ist das Thema auch unglaublich beklemmend, weil man weiß, dass es diese vielen Vorfälle tatsächlich gegeben hat und immernoch gibt. Spotlight wurde für sechs Oscars nominiert und letztendlich mit zweien ausgezeichnet: Bester Film und bestes Originaldrehbuch. Ein Film, den man unbedingt gesehen haben muss.
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